Interview, Zukunft Gestalten, Buch

Zukünfte Gestalten Interview

Design Futuring, das Gestalten von Zukünften, ist ein junges Wirkungsfeld für Designer*innen. Mit den Mitteln des Designs skizzieren und verhandeln Kreative unterschiedliche (wünschenswerte) Zukünfte und machen sie (be)greifbar.

Interview mit Eileen Mandir und Benedikt Groß

Eileen Mandir und Benedikt Groß

Wie entstand die Idee zu dem Buch? Könnt ihr uns einen kleinen Einblick in den Entstehungsprozess geben? Wer sollte euer Buch lesen?

Wir kommen aus dem spekulativen und strategischen Design und eigentlich war das Buch die Antwort auf Fragen, die uns selbst in unserer beruflichen Praxis beschäftigt haben. In Projekten mit Kunden oder mit Studierenden kamen wir immer wieder in die Situation, dass wir erklären mussten was wir eigentlich machen wenn wir Zukunftsszenarien gestalten. Uns fehlte es einfach an einem theoretischen Fundament und auch an robusten Methoden, die nachvollziehbar sind und die Vertrauen schaffen. Für viele ist das Gestalten von Zukünften, wir verwenden den Begriff »Design Futuring«, ein ganz neues Feld und es hilft, wenn man erklären kann wie das eigentlich geht.

Und, wer sollte das Buch lesen? Also wir finden, und das sehen wir auch bei unseren Studierenden, dass Designer*innen immer mehr in Rollen agieren sollten, in denen sie mit Auftraggeber*innen nicht nur über die neue Kampagne für nächstes Quartal, sondern über neue Produkte und Services in 3–5 Jahren oder neue Konzepte und Strategien in 5–10 Jahren sprechen. Das Buch richtet sich an Gestalter*innen, die mit ihren Kund*innen partizipativ Lösungen erarbeiten für größere Kontexte. Das kann in einem Agenturumfeld sein, kann in einem Forschungsumfeld sein, kann in einem Unternehmen sein, oder im Rahmen einer Bürgerbeteiligung.

Könnt ihr uns ein paar Beispiele geben zu Methoden und Werkzeugen aus eurem Buch?

Die Playlist an Methoden, die wir verwenden, kommen aus verschiedenen Disziplinen: Zukunftsforschung, Design, Coaching, strategische Planung etc. Ein gutes Beispiel ist vielleicht die Methode Futures Wheel von Jerome C. Glenn. Ein Futures Wheel ist eine Art strukturiertes Brainstorming und hilft Gruppen nicht nur über mögliche neue Applikationen, sondern vor allem auch über Implikationen nachzudenken. Zum Beispiel kann man mit einem Futures Wheel die direkten und indirekten Konsequenzen eines Trends diskutieren. Wer es ausprobieren möchte findet auf der Webseite zum Buch zukuenfte-gestalten.info ein Miro Template für das Futures Wheel.

Welche Tipps könnt ihr Designer*innen geben, die sich mehr mit dem Thema Zukünfte Gestalten beschäftigen wollen? Welche Rolle können Gestalter*innen dabei spielen? (Außer euer Buch zu lesen) ;-)

Vielleicht erst mal ... Design Futuring ist ein junges Wirkungsfeld – auch die Begriffe sind noch nicht stabil. Man kann da also noch sehr gut reinkommen und die Rolle von Designer*innen und den Diskurs mitgestalten. Ein guter Anfang um Kontakte in der Design Futuring Community zu knüpfen sind vielleicht die Meetups der Design Futures Initiative. Und natürlich gilt wie bei allem, man wird nicht über Nacht zum Guru, sondern braucht Übung. Dazu braucht es kein großes neues Projekt. Oft lassen sich einzelne Design Futuring Methoden in der täglichen Arbeit bei »ganz normalen« Designprojekten einsetzen, zum Beispiel bei einer tief gehenden systematischen Recherche.

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